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Überall fällt täglich unterschiedlich stark verschmutztes Abwasser an: In Gewerbe, Handwerk, Industrie, Landwirtschaft und in den Haushalten. Jeder von uns nutzt täglich allein mehr als 100 Liter Wasser zum Kochen und Waschen, zur Körperpflege und für die Toilette. Dabei wird das Wasser mit vielen Stoffen verschmutzt.
In großen Städten wird auch das Regenwasser über das Kanalnetz in die Kläranlagen geleitet. Die Netze müssen darum so bemessen sein, dass sie bei schweren Regenfällen, die mit dem Klimawandel zunehmen, möglichst hohen Schutz vor Überflutung bieten.
Das in der Kanalisation gesammelte Abwasser fließt in Kläranlagen. Dort wird es in mehreren technisch aufwendigen Stufen gereinigt, bevor es in die Gewässer eingeleitet wird.
In der mechanischen Reinigung, werden feste Stoffe entfernt. Der Rechen hält grobe Schmutzteile wie Papier oder Textilien zurück. Anschließend werden im Wasser schwebende Erd- und Sandteilchen sowie Öle und Fette entfernt.
In der zweiten Stufe übernehmen Mikroorganismen die biologische Reinigung. Bakterien, Pilze und Rädertierchen spalten die im Abwasser gelösten Substanzen auf und ermöglichen so deren Entfernung.
Manche im Abwasser gelösten Stoffe können weder in der mechanischen noch in der biologischen Reinigung geklärt werden. Um sie aus dem Abwasser zu entfernen, werden in einer weiteren Reinigungsstufe bestimmte Chemikalien zugegeben. Diese sogenannten Fällungsmittel binden die gelösten Stoffe zu kleinen Flocken, die in der Nachklärung leicht aus dem Wasser entfernt werden können.
Mancherorts ist es notwendig, mit weiteren Verfahren die Reste von Stoffen zu beseitigen, die in den ersten drei Reinigungsstufen nicht entfernt werden konnten. Das ist immer öfter erforderlich. Umso wichtiger ist es zu vermeiden, dass Stoffe ins Abwasser gelangen, die dort nicht hineingehören.
Abwasser ist Teil des Wasserkreislaufs. Nach der gründlichen Reinigung in der Kläranlage wird es in die Gewässer eingeleitet. Dort durchläuft es dann noch einmal einen natürlichen Reinigungsprozess.
Viele der bei der Reinigung des Abwassers entstehenden Abfallprodukte werden recycelt. Aus Klärschlamm wird zum Beispiel Energie gewonnen. Diese Energie wird für den Betrieb der Kläranlagen und damit für die Abwasserreinigung genutzt.
Mehr als die Hälfte der Abwassergebühren werden für Wartung, Instandhaltung, Erneuerung und Ausbau der Kanäle benötigt. Allein dafür investieren die Abwasserentsorger in Deutschland jährlich rund fünf Milliarden Euro. Darüber hinaus muss der Bau und Betrieb der Kläranlagen finanziert werden.
Die Gebühren sind von Region zu Region sehr verschieden. Das liegt daran, dass wichtige Faktoren wie die Abwassermenge, Investitionen und Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Abwasserinfrastruktur, die Entwicklung der Bevölkerung und des Gewerbes regional sehr unterschiedlich sind. Gleich wo – die Abwasserentsorger in Deutschland erbringen Spitzenleistungen zu einem fairen Preis.
Die Lösung hatten Ingenieure: Mit dem Bau von Kanalsystemen wurde das Abwasser aus den Häusern und der Industrie abtransportiert. In Hamburg begann man schon 1842 nach dem großen Brand mit der Errichtung einer Kanalisation. Für die menschliche Gesundheit haben Abwasserableitung und -reinigung eine unermessliche Bedeutung, die nicht hoch genug geschätzt werden kann: Mit ihrer Einführung wurde der Grundstein für einen wirksamen Gesundheitsschutz gelegt.
Abwasserbehandlung ist heute ein zentraler Bestandteil der Umwelt-, Gesundheits- und Wirtschaftspolitik. Abwasserbehandlung und -reinigung bedeuten Lebensqualität, Wohlstand und Sicherheit.
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