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Verschiedene Pillen auf einem Tisch zerstreut.

Medikamente richtig entsorgen

Medikamente gehören nicht in die Toilette

Zu viele Menschen entsorgen ihre abgelaufenen Arzneimittel falsch. Sie werfen sie in die Toilette oder kippen sie in den Ausguss. Auf diese Weise gelangen die Stoffe in den Wasserkreislauf. Der Film zeit, wie Medikamente richtig entsorgt werden.

Rotes Kreuz gemalt über Bild mit einer Hand, die Pillen über offene Toilette hält.

Umfragen belegen:

Nur 15 Prozent der Verbraucher entsorgen ihre alten Medikamente immer richtig. Zu viele Menschen wählen mit Spüle oder Toilette die falsche Entsorgung.

Eine Hand wirf Tablettenblister in eine Hausmülltonne.

Wohin mit alten Medikamenten?

An den meisten Wohnorten in Deutschland können Medikamente in der Restmülltonne entsorgt werden. Bei der Verbrennung des Hausmülls werden auch Arzneiwirkstoffe zerstört. Die Entsorgung über Schadstoffmobile und Wertstoffhöfe ist eine sichere Alternative. Oder fragen Sie in Ihrer Apotheke nach: Viele Apotheken nehmen alte Medikamente zurück. Wenn Sie Fragen zur richtigen Entsorgung alter Medikamente an Ihrem Wohnort haben, informieren Sie sich auf der Seite www.arzneimittelentsorgung.de.

Bunte Tabletten und Pillen liegen lose zerstreut auf weißem Grund.

Warum sind Medikamente für unser Wasser ein Problem?

Für viele Menschen sind Arzneimittel unverzichtbar. Allerdings sind heute immer noch zahlreiche Medikamente nicht oder nur schwer biologisch abbaubar. Da der menschliche Körper nur einen Teil der Wirkstoffe aufnimmt und den Rest ausscheidet, gelangen diese Stoffe in unser Abwasser.

30 000 Tonnen Arzneimittel pro Jahr

Etwa 3.000 Wirkstoffe in mehr als 9.000 Präparaten sind in Deutschland im medizinischen Bereich zugelassen. Derzeit werden jährlich schätzungsweise 30.000 Tonnen Arzneimittel umgesetzt. Rund 1.500 Stoffe davon sind relevant für unsere Umwelt. Beispiele sind das Schmerz- und Rheumamittel Diclofenac, das für Epileptiker praktisch unersetzliche Carbamazepin oder die in hoher Dosis einzunehmenden Röntgenkontrastmittel Iopromid und Amidotrizoesäure. Und leider geht der Trend dahin, dass immer mehr Menschen immer schneller zu Schmerzmitteln greifen. Aber der Körper nimmt nicht alles auf und so gelangen die Reststoffe über die Toilette oder beim Duschen in das Abwasser.

Alte Frau trinkt aus einem Wasserglas.

Demografischer Trend: Medikamente im Abwasser nehmen zu

Mehr ältere Menschen verbrauchen mehr Medikamente als junge. Angesichts der zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft steigt der Medikamentengebrauch in den nächsten 30 Jahren um bis zu 70 Prozent. Daraus folgt, dass immer mehr Medikamentenrückstände in unsere Gewässer gelangen.

Blick auf ein Klärbecken mit typischen Faultürmen einer Kläranlage im Hintergrund.

Entfernung aufwendig

Die Kläranlagen in Deutschland sind technisch hervorragend ausgerüstet. Dennoch können sie nicht alle Inhaltsstoffe von Medikamenten aus dem Abwasser filtern. Die dafür notwendige Nachrüstung der Anlagen ist sehr aufwendig und teuer. Eine Gesundheitsgefährdung durch Arzneimittel im Trinkwasser kann jedoch nach heutigem Kenntnisstand ausgeschlossen werden.

Ein Mitarbeiter einer Kläranlage nimmt eine Wasserprobe aus einem Klärbecken.

Verfeinerte Messmethoden

Durch die immer weiter verfeinerten Messtechniken können heute selbst kleinste Konzentrationen von Stoffen gemessen werden. Es handelt sich um wenige Nanogramm also Milliardstel Gramm pro Liter. Wie wenig das ist, zeigt dieses Beispiel: Fünf Würfelzucker im Bodensee aufgelöst, würden eine Zuckerkonzentration von einem Nanogramm pro Liter ergeben.

Eine Aspirin-Tablette löst sich in einem Glas Wasser auf.

Eine Aspirin-Tablette

Um über Trinkwasser die Wirkdosis einer Aspirin-Tablette aufzunehmen, müsste der Mensch fast 7.000 Jahre lang jeden Tag zwei Liter Trinkwasser trinken.

Blick auf eine Talsperre.

Richtig entsorgen schützt die Umwelt

Mit jeder Tablette und jedem Tropfen Arznei, die nicht in die Toilette oder in den Ausguss und damit ins Abwasser gelangen, entlasten Sie unsere Umwelt erheblich.